Früher hatten Feuerwehrleute einen roten „4L“, aber hier ist das mit Technik vollgepackte Konzept, das ihn ersetzen könnte.

Eine Feuerwehr-Version des „4L“ – mit einer startbereiten Drohne auf dem Dach und Bildschirmen im Kofferraum, die ihn in ein mobiles, hochvernetztes Büro verwandeln. Auf der Vivatech, die derzeit in Paris stattfindet, präsentierte Software République (eine Allianz aus Renault, Thales und STMicroelectronics) ein Konzept für ein Rettungsfahrzeug der nicht allzu fernen Zukunft. Es basiert auf dem neuen elektrischen 4L (eine Anspielung auf den historischen „4L“ der Feuerwehr). Sein Name: „Vision 4rescue“. Tiefrot und leuchtend gelb – dieses Konzept steckt voller Technologie.

„Die Idee entstand vor neun Monaten: Wir wollten alle Akteure der Software République zusammenbringen, um ein Konzeptfahrzeug zu entwickeln, das wir in eine Mini-Kommandozentrale verwandeln. So können Einsatzkräfte von diesem Fahrzeug aus je nach Situation alle verfügbaren Lösungen in ihrer Umgebung steuern, sei es in einer städtischen Umgebung oder in einer Waldumgebung, beispielsweise bei Bränden“, erklärt Philippe Vallée, stellvertretender Generaldirektor für Cybersicherheit und digitale Identität bei Thales, am Set von BFM Business.
Renault stellt zwar die Fahrzeugbasis, doch eines der markantesten Elemente des Modells ist die Drohne von Thales. Thales setzt hier seine Technologie aus dem Verteidigungsbereich für die Zivilbevölkerung ein. In einer Dachbox untergebracht, hebt die Drohne ab und dient als Kundschafter in einem Notfallgebiet, beispielsweise bei einem Unfall oder einem Waldbrand. Die Bilder werden in Echtzeit an einen Bildschirm im Fahrzeug übertragen. Diese Bildschirme sind im Kofferraum installiert, wobei die Heckklappe bei schlechtem Wetter als Schutz dient. So können die Rettungskräfte nach der Einschätzung der Lage die beste Strategie festlegen.

Dieses Auto ist somit hypervernetzt. Es kann mit Straßenmobiliar oder Ampeln kommunizieren, um beispielsweise anzuzeigen, dass es in Betrieb ist. Die Ampeln synchronisieren sich dann direkt und schalten auf Grün, um die Fahrt nicht zu verlangsamen. Noch effektiver als die Sirene. Ein weiterer Partner von Software République, JC Decaux, arbeitete an Straßenmobiliar, das mit dem Fahrzeug kommunizieren kann.
Ein weiteres wichtiges Feature von Vision 4rescue ist ein Notfallkommunikationssystem, das es ermöglicht, in einem Unfallgebiet oder bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen alle in der Nähe befindlichen Mobiltelefone zu orten und Warnmeldungen zu senden. Orange ist ebenfalls Mitglied dieser Software Republic.
Der Innenraum dieses 4L wurde komplett neu gestaltet, um Platz für die Feuerwehrausrüstung zu schaffen. Große Staufächer ersetzen die Rücksitzbank, in der Helme, Jacken und ein Induktionsladegerät für Kommunikationsgeräte untergebracht sind. Wie L'Argus betont, sind die Sitze aus feuerfestem Material gefertigt.

Ziel dieses Konzepts ist es offensichtlich, die Qualität und Geschwindigkeit der Notfallreaktion in lebensbedrohlichen Situationen zu optimieren. Es bleibt abzuwarten, welche Elemente in realen Einsatzfahrzeugen umgesetzt werden können.
BFM TV